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Familienbande, Teil 2 – Zusammengehörigkeit bei Hunden

Das intensive Verhältnis unseres Labradors zu seinen Geschwistern ist mehr als eine herkömmliche Hundefreundschaft. Mit einem Extra Zum Thema Übergewicht.

Mit dem Einzug unseres Labradormädchens in unsere Familie haben wir einen kleinen Boom ausgelöst. Mehrere Freunde haben sich ebenfalls Hunde zugelegt, zwei Familien haben sich für Geschwister unserer Labradorin entschieden. Die schwarzen Brüder sind etwa ein Jahr nach ihrer blonden Schwester bei ihren neuen Besitzern eingezogen und haben sich ebenso prächtig entwickelt wie unsere Blondie. Während der mächtigere und um ein paar Minuten ältere Bruder in einem Künstlerhaushalt lebt, kreativ bei der Nahrungssuche und ansonsten eher gemütlich veranlagt ist, hat der jüngere Bruder das Herz einer sehr, sehr sportlichen Familie erobert. Laufen, Reiten und Wandern sind (bzw. waren) Teil des täglichen Lebens.

Nun lassen es die drei Geschwister schon etwas gemütlicher angehen. Der eine ist, man muss es leider sagen, viel zu dick. Das geht beim Labrador ja recht schnell mit den Kilos. Die anderen beiden sind in Würde ergraut und waren sehr lange sehr fit. Zuerst haben wir an heißen Sommertagen gemerkt, dass aus unserem lustigen Labradormädchen eine unter der Hitze leidende Hundedame geworden ist. Das Alter – mittlerweile sind alle drei Hunde über zehn –  holt eben jeden ein. Nach wie vor lieben unsere Hunde gemeinsame Ausflüge und Spaziergänge. Der sportliche Bruder wohnt praktischerweise nur zwei Gassen weiter und so gehen wir öfter mal zusammen unsere Hunderunde.

Wenn wir eine solche gemeinsame Tour vereinbaren, sprechen wir in verschlüsselten Sätzen. Denn unsere Vivi erkennt schon am Klingelton, dass einer ihrer absoluten Lieblingsmenschen anruft. Hört sie dann die Stimme und den Namen der besten Freundin, ist sie kaum zu halten vor Begeisterung. Dem schwarzen Bruder geht es zwei Gassen weiter ebenso. Sobald wir uns auf den Weg machen, laufen beide Hunde freudig aufgeregt dem jeweils anderen entgegen. Es ist jedesmal ein Theater und eine Begrüßung der besonderen Art – und seit vielen Jahren bringen uns die beiden mit ihrer gelebten Wiedersehensfreude zum Lachen. Wieder und wieder. Treffen wir einander zuhause, teilen die Hunde ihre Plätze, ihre Spielzeuge und ihre Menschen. Nur die Leckerlies nicht. Da kennt ein Labrador kein Pardon.

Wenn ich dann und wann den schwarzen Bruder mit in den Stall nehme, schaut das schon recht imposant aus, so wie die beiden synchron aus dem Kofferraum springen und als blond-schwarzes Gespann die Stallgasse entlang traben. Sehr süß ist auch, wie sie neben dem Reitplatz warten, während ich reite. Zu schade, dass der dicke Bruder nicht mehr mit ins Auto passt. Ihm bringen wir auf dem Heimweg am besten einen Probesack Diätfutter vorbei.

Das dafür geeignete Trockenfutter aus dem Hause NutriLabs nennt sich Mobilty Reduced Energy und vereint mehrere Inhaltsstoffe zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels wie Muschelfleisch, Glukosamin- und Chondroitinsulfat in sich. Zudem hat es im Vergleich zu herkömmlichen Futtermitteln einen reduzierten Fett- und Energieanteil, dafür aber einen hohen Ballaststoffanteil. Fasern liefern zusätzliche Ballaststoffe, die den Hunger verringern und zur Sättigung sowie einer stabilen Darmpassage beitragen. Vielleicht klappt es ja bis zum Herbst mit Gewichtsabnahme und Familienzusammenführung. Der mächtige Schwarze freut sich bestimmt, wenn er mit seinen Geschwistern einen Ausflug zu den Pferden machen darf.

Übergewicht beim Hund

Wenn Hunde bei der Nahrungsaufnahme keine Stopptaste haben, muss der Mensch regulierend eingreifen. Denn Übergewicht und Fettleibigkeit sind ein großes Thema in der Hundehaltung. Etwa die Hälfte aller Hunde, so eine Einschätzung des deutschen Tierärzteverbandes, ist übergewichtig. Das sei nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern führe auch zu massiven gesundheitlichen Auswirkungen, so die Tierärzte. Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Gelenkserkrankungen sind auf dem Vormarsch. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität des Hundes und können auch seine Lebenserwartung deutlich verkürzen.

Wie beim Menschen ist Übergewicht beim Hund oft eine Folge von zu reichhaltiger Fütterung in Verbindung mit zu wenig Bewegung. Besorgt sich der Hund dann auch noch zwischendurch seine Happen (im Pferdestall geht das ganz leicht), kann es notwendig sein, die Mahlzeiten etwas zu reduzieren oder auch mal eine ausfallen zu lassen. Ich kannte einen Labradorrüden, bei dem die Umstellung von Leckerli auf Apfel- und Karottenstücke (in Maßen, da Durchfallgefahr!) und das richtige Diätfutter (siehe oben) die Kilos purzeln ließ. Er ist viele Jahre später rank und schlank im stolzen Alter von 16 Jahren verstorben, was für einen Hund an sich und für einen Labrador erst recht ein durchaus biblisches Alter ist.

Natürlich kann es auch beim Hund medizinische Gründe für Übergewicht geben, etwa eine Schilddrüsenunterfunktion. Um auszuschließen, dass eine Erkrankung Ursache des Übergewichts ist, sollte der Hundebesitzer mit seinem Hund einen Tierarzt aufsuchen. Der untersucht den Hund und erstellt einen Ernährungsplan, vielleicht auch gleich ein Bewegungsprogramm. Die Kastration birgt zwar ebenfalls ein gewisses Risiko an Gewicht zuzunehmen, sollte aber keine Entschuldigung sein. Ursache dafür ist der fehlende Einfluss der Geschlechtshormone, die Appetit und Stoffwechsel regulieren. Das muss aber nicht sein. Unsere Labradorin und ihr sportlicher Bruder sind beide kastriert, der dicke Bruder ist es hingegen nicht.

Schlagworte: Alter / Bewegung / Geriatrie / Haltung / Hund / Verhalten

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