AllgemeinBewegungsapparatGelenkeHundePferde

Besuch in der Augenklinik und Augenzwinkern in der Stallgasse

Die letzten paar Tage waren eine Herausforderung für Hund und Pferd – und damit auch für uns. Alles ist gut gegangen.

Der Hund

Anfang der Woche hatten wir gleich zwei Termine in der Tierklink. Das Auge der Labradorin wollte nicht heilen und unser Haustierarzt hatte uns nach der letzten Kontrolle eine Überweisung für die Augenklinik mitgegeben. Der Termin wurde mit einem weiteren Termin in der Kleintierchirurgie abgestimmt. Wir wollten sichergehen, dass die altersbedingten Lipome auch tatsächlich altersbedingte Lipome und damit weitgehend harmlose Fettablagerungen sind.

Das Auge musste gefräst werden und eine sehr freundliche Tierärztin hat unsere Vivi abgeholt. Coronabedingt mussten wir draußen warten. Mit einem Hund, der so freundlich, vertrauensvoll und unkompliziert wie unserer ist, war die Behandlung keine große Sache und wir hatten sie wenig später wieder zurück. Mit einem Trichter um den Kopf und einer Kontaktlinse im rechten Auge. Beides soll schützen und damit den Heilungsprozess optimieren.

Gleich anschließend ging es weiter in die Kleintierchirurgie. Dort konnten wir zwar auch nicht dabei sein, aber durchs Fenster zuschauen wie unser Hund die Professorin und sämtliche Studierende wie Jungtierärztinnen höflich anwedelte, sich von jeder einzelnen angreifen, untersuchen und loben ließ und dabei stets fröhlich von einer zur anderen schaute. Uns wurde ganz warm ums Herz, obwohl es draußen saukalt war. Ein paar Biopsien und eine gründliche Untersuchung später haben wir sie zurückbekommen. Der Befund war wenige Stunden später im Postfach und so nett formuliert: „Sg Fr Kerssenbrock, sg Hr Kollege“, hieß es da, „anbei die Zytologie-Befunde von der lieben Vivi. Werden uns telefonisch noch hören zwecks Besprechung. Beste Grüße, BD“.

Wir sind uns sicher: Unsere Labradordame Vivi war jedenfalls Patientin des Tages in der VetMed Uni Wien.

Das Pferd

Das Pferdekind ist immer für eine Überraschung gut. So hat es schneller als erwartet seinen Weihnachtsmannbauch abgelegt und ist freudig fluffig locker unterwegs. Damit die Beine auch weiterhin schön schwingen, habe ich dem Jungpferd nach dem ersten anspruchsvolleren Training im neuen Jahr Wärmebandagen angelegt (was ich sonst nie tue). Langsam kommen wir wieder in Fahrt und Pferdebeine sind ja bekanntlich heilig, weil anfällig für allerlei unerwünschte Diagnosen wie Sehnenschäden, Überbeine, Gallen usw. Zuletzt war es eine Beinhautentzündung. Um also die besonderen Beine meines besonderen Pferdes zu schützen, habe ich schon allerlei ausprobiert, was mir früher niemals in den Sinn gekommen wäre. Ich bin da eher der puristische Typ. Von täglichen Kneippbädern im Kalten Gang (der Bach heißt so und ist auch so) über Magnetfeldgamaschen bis hin zu Wärmebandagen in der Box. Nutzt es nicht, so schadet es nicht, hat meine Oma immer gesagt.

Ich hätte es wissen müssen! Die Magnetfeldgamaschen waren ein bisschen zerrissen, wir konnten sie immerhin reparieren. Die teuren Neoprengamaschen aus meiner Vielseitigkeitszeit haben 20 Jahre und unzählige Geländeritte tadellos überlebt, nur mein Pferdekind nicht. Eigentlich tragen meine Pferde nie Gamaschen auf der Koppel, aber diesmal wollte ich es probieren. Sie haben sehr gelitten und sehen so aus, als hätten in den Jahren verschiedene Mäusegenerationen daran genagt.

Die Wärmebandagen hatten bislang überlebt. Wir mussten sie schon aus dem Stroh ausgraben, mehrfach waschen und die Unterlagen ersetzen. Damit ist jetzt Schluss. Zuletzt hatte das Pferd besonders viel Spaß mit dem Stoff an den Vorderbeinen. Nach nur einer Nacht lagen Bandagen und Unterlagen fein säuberlich filetiert im Dreck. Der Pfleger hat sie beim Ausmisten ausgegraben und die verbliebenen Streifen vor die Box gelegt. Sie waren endgültig unreparierbar und das Thema somit vom Tisch. Amos bekommt jetzt keine Bandagen mehr in der Box! Bestimmt ist die tägliche Dosis Mobifor® Basic (zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels) ohnehin die bessere Entscheidung.

 

Schlagworte: Alter / Aufbau / Bewegung / Corona / Geriatrie / Hund / Pferde / Verhalten

Nächster Beitrag