AllgemeinPferde

Der Stress mit dem Kotwasser

Nur wenig lässt den Pferdebesitzer ratloser zurück als Kotwasser bei seinem Pferd. Die Ursachen dafür sind vielfältig.

Sicher ist: Kotwasser ist kein Durchfall und keine Krankheit, sondern vielmehr ein Zustand. Irgendetwas im Leben des Pferdes, sei es nun psychischer oder physischer Natur, betrifft das Pferd in einer Art und Weise, dass es dunkle Flüssigkeit ähnlich einem dünnflüssigen Durchfall absetzt. Diese rinnt zwischen den Pobacken die Hinterbeine entlang hinunter und ist ein Zeichen dafür, dass der sensible Darm des Pferdes aus dem Gleichgewicht ist. Dafür gibt es ganz harmlose Ursachen wie das An- und Abweiden oder das Absetzen des Fohlens. In diesem Fall kann man ruhig ein wenig abwarten.

Löst sich das Problem mit dem Kotwasser nach einigen Tagen immer noch nicht, so gilt es Ursachenforschung zu betreiben. Ein Stall- oder Futterwechsel, Mangelernährung oder Stress sind mögliche Verursacher. Besonders Stress ist mannigfaltig – so kann das Pferd am Turnier Stress haben oder daheim mit seiner Herde. Es kann Schmerzen oder Zahnprobleme haben, von Parasiten befallen sein oder sich mit hormonellen Problemen herumschlagen. Auch im Fall von Vergiftungen, Fremdkörpern oder Sand im Darm ist die Ausscheidung von Kotwasser symptomatisch.

Wichtig ist es, keine Panik zu bekommen. Hat der Pferdebesitzer die Ursache gefunden, so ist es am effektivsten, diesen „Darmstörer“ zu beseitigen und die Darmflora wieder in Ordnung zu bringen. Das kann allerdings dauern. Ich erinnere mich an einen Absetzer, der einigermaßen unterernährt und auch äußerlich demoliert – also von seinen Koppelkollegen zerbissen und zerstört – war als ich ihn aus dem Laufstall abholte. Im neuen Stall bekam er eine eigene Box und ein stets gefülltes Heunetz. Die Stallbetreiberin des neuen Aufzuchthofes tat wirklich, was sie konnte. Trotzdem vergingen Monate ehe der kugelige Blähbauch weniger wurde, sich auch an den Rippen Fett ansetzte und das Kotwasser schließlich nach knapp einem Jahr verschwand.

Heute neigt der nunmehr zum Fünfjährigen herangewachsene Wallach immer noch zu Kotwasser, allerdings in sehr leichter und temporärer Form. Inzwischen sind wir in einem gepflegten Stall gelandet, wo sich die geringen Kotwasserspuren mit Warmwasser abwaschen lassen und der Nahrungsergänzer gewissenhaft und regelmäßig verabreicht wird. Mein Mittel der Wahl ist Aka-Biotix, das als Mineralergänzungsfutter die Darmfunktion und Bindung übermäßiger Flüssigkeitsmengen oder Sandablagerungen unterstützt. Regelmäßiger Koppelgang auch im Winter erlaubt dem Pferd die Entwicklung ein gutes Körpergefühls abseits des Trainings.

Foto: Andrea Kerssenbrock

Schlagworte: Bewegung / Fitness / Pferde / Stress / Winter

Nächster Beitrag