Was jeder von uns zum Tierschutz beitragen kann.
Tiere sind für viele die besseren Menschen. Ein sorgsamer und liebevoller Umgang ist für die meisten Tierbesitzer eine Selbstverständlichkeit. Ein Tier kann Halt, dem Leben einen Sinn und dem Tag eine Struktur geben. Wer einen Hund zu versorgen hat, muss mehr tun als ihn zu füttern und zweimal täglich um die Ecke führen, damit er sich erleichtern kann. Kein noch so großer Garten kann einem Hund Spaziergänge und der Rasse entsprechende Aufgaben ersetzen.
Meine Labradorin ist mindestens dreimal so munter, wenn ich mit ihr im Wald spazieren gehe, als wenn ich sie angeleint durch die Gasse führe. Sie ist also eindeutig mehr Land- als Stadthund. Sie bringt mir Spielsachen, um zu spielen, Stöcke, die ich ihr werfen soll, und Sehnenschoner, Bandagen oder Reithandschuhe, die in der Stallgasse liegen. Das Verstecken des Spielzeugs, das Apportieren des Stocks und ja, auch das Leckerli im Austausch für eine „gefundene“ Bandage sind ihr Lohn. Ich weiß nicht, was ihre Augen mehr zu Glänzen bringt – die Arbeit, meine Begeisterung, oder das Lob. All das kostet nichts und bringt so viel an Lebensqualität für den Hund, unseren besten Freund.
Der Labrador ist als Jagd-, Begleit- oder Therapiehund mit großem Eifer bei der Arbeit. So, wie ein Border Collie gerne eine Herde betreut und ein Hovawart den Hof bewacht. Es gibt es viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten für Hunde. Mir fallen der Lawinen- und der Trümmersuchhund, Drogenspürhunde, Rettungshunde, Herdenschutz- und Hütehunde ein. Assistenzhunde wie Blinden- oder Signalhunde, Diabetiker- oder Epilepsiewarnhunde sowie Schul- und Besuchshunde stehen im unmittelbaren Einsatz für die physische und psychische Gesundheit ihrer Menschen. Sie leisten Besonderes.
Was ein kuscheliger Schoßhund oder eine schnurrende Katze an Glücksmomenten beim Menschen auslöst, ist wissenschaftlich längst belegt. Für alle gilt, dass wir sie gesund ernähren und tierärztlich versorgen sollen und ihnen ein Leben ermöglichen müssen, dass ihren Anforderungen entspricht. Das sieht übrigens auch das Tierschutzgesetz vor. Ich begegne leider immer wieder Menschen, die ihre Tiere anschnauzen, an der Leine reißen oder sich selbst überlassen. Das würde umgekehrt nicht passieren. Hund, Katze und Pferd sind uns Menschen so lange zugewandt, solange sie noch keine wahnsinnig schlechten Erfahrungen gemacht haben.
Wir haben also eine große Verantwortung. Und der Welttierschutztag soll uns das in Erinnerung rufen. Für Pferde etwa bedeutet ein gutes Leben viel Bewegung zu bekommen und gleichzeitig in einem geschützten Umfeld zu leben. Sie sind dem Menschen extrem zugewandt und lesen in ihm wie in einem Buch. Pferde können ihren Herzschlag an den des Reiters anpassen, sie können Regungen erkennen, die das menschliche Auge nicht wahrnimmt – und sie können sehr verstört reagieren, wenn sie Misstrauen, Überforderung oder Zweifel spüren.
Ein guter Umgang mit dem Tier ist leider keine Selbstverständlichkeit. Es hat einen Grund, warum Tierschutzhäuser überfüllt sind und Tierleid fast immer von Menschen verursacht wird. Darum sollte jeder Tag ein Tierschutztag sein, sollte jeder und jede von uns vorleben und wenn nötig auch einfordern, dass es dem ihm anvertrauten Tier gut geht.
