Die Wochenmitte steht für die Vorbereitung auf ein Turnierwochenende. Um ihr Turnierpferd bei Laune halten, empfehle ich Reitschülerin Niki flotte Geländerunden zwischendurch.
Nach einem kleinen Leistungscheck auf dem Reitplatz hatte sich herausgestellt, dass die kleine Connemarastute meiner Reitschülerin Niki nicht wie gewohnt nach vorne zieht. Die Stute ist eigentlich von Natur aus recht gehfreudig und tendiert normalerweise eher zum Laufen. Dass sie nun verhalten auf den Schenkel reagiert, ist ungewöhnlich. Sie wackelt zudem mit ihrem Hintern und spurt nicht so geradeaus nach vorne wie sie soll.
Als „Kur“ gegen Motivationslosigkeit habe ich der Reiterin empfohlen ins Gelände zu reiten. Auf einem schönen Feldweg oder einer Forststraße kann man ganz wunderbar dressurmäßig reiten. Pferde entwickeln im Gelände einen ganz anderen Schwung und haben viel mehr Gehfreude. Das nutze ich auch bei meinen Pferden, wenn sie mal Abwechslung brauchen. Und auch, wenn ich selbst Abwechslung brauche. Im Freien, in der frischen Luft und in dieser Jahreszeit kann man mit einem Geländeritt gar nichts falsch machen.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Das Pferd arbeitet schwungvoller und freier durch den ganzen Körper. Dabei lassen wir es in schöner Anlehnung gehen, um die Muskulatur richtig zu beanspruchen. Durch das Vorwärtsreiten kann die Reiterin sich auch auf einen gestreckten Sitz konzentrieren und dabei Beine und Hände ruhig halten. Oft ist es auch das ständige Treiben und Zupfen, das Pferde gehfaul oder unlustig macht.
Mit der Abwechslung im Gelände kommt in der Regel auch die Freude an einfachen Lektionen zurück, die sich spielerisch einbauen lassen. Etwa ein Schulterherein auf dem Waldweg oder ein Schenkelweichen zwischen Bäumen. Das hört sich nicht nur gut an. Das tut auch gut. Nach wenigen Tagen war die kleine Stute auch am Dressurviereck wieder bei der Sache. Die Auszeit hatte ihr sichtlich gutgetan.
Neben der Qualität des Reitens achten wir auch und besonders auf die Qualität des Futters. Beim Heu darf es zudem die Quantität sein. Beim Kraftfutter spare ich bei der Menge und achte lieber auf ein ausgewogenes Verhältnis von Nährstoffen. Für die Stute empfehle ich Clearbol® Pulver. Damit die Muskulatur gut versorgt ist und es nach dem kraftvollen Bergauftraben keine Beschwerden entstehen.
Für die Zeit vor einem Turnier empfehle ich Ausschnitte aus dem Programm zu reiten, um die Linienführung zu üben und die Lektionen zu verinnerlichen. Das ganze Programm lasse ich nur selten durchreiten. Zum einen, damit ich Pferd und Reiterin nicht müde mache, zum anderen, um die Aufmerksamkeit immer wach zu halten. Man glaubt gar nicht, wie schwer eine schnurgerade Mittellinie zu reiten ist. Das Halten und Grüßen birgt viele Fehlerquellen, vom schiefen, unruhigen Stehen bis hin zum Torkeln beim Losreiten oder Kopfschlagen, wenn die Reiterin die Zügel für den Richtergruß kurz in eine Hand nehmen muss.
MEIN TIPP: Ruhiges Stehen an verschiedenen Stellen und immer wieder üben. Das ruhige Stehen mit aktivem Mähnekraulen belohnen und ruhig öfter mal entspanntes Plaudern beim Stehenbleiben.