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Katzenjammer und Katerstimmung

Wenn die Katze maunzt und wir der Ursache nicht auf die Spur kommen, ist die ganze Familie gefordert. Kann es sein, dass sie dement ist? Mit Zusammenfassung der Anzeichen.

Die Katze jammert und wir sind in so einer Art Katerstimmung. Wir machen uns Sorgen und manchmal sind wir genervt. Die Nächte sind durchwachsen, denn das Kätzchen maunzt. Alle sind unausgeschlafen. Die Katze weckt uns vor Sonnenaufgang, sie hat Hunger. Immer. Nicht immer behält sie, was sie frisst, weil sie es so gierig frisst. Wir haben von Diät- auf Diabetikerfutter gewechselt. Morgens gibt es Nass- und tagsüber Trockenfutter.

Sämtliche Absprachen mit dem Tierarzt führen zu kurzfristigen Erfolgen. Der Kot ist wieder normal, sie pieselt (zu-)viel. Zwar geistert sie nicht mehr ganz so unruhig herum, doch bisweilen blickt sie suchend in den Raum, wirkt desorientiert. Sie frisst normal und nimmt trotzdem ab. Und obwohl zahlreiche Wasserschüsselchen aufgestellt sind, war sie zuletzt leicht dehydriert. Die Katze ist zuckerkrank. Der Versuch, sie mittels Diät stabil zu bekommen, läuft noch.

An sich neigen wir zu Zuversicht und Hoffnung (was in Zeiten wie diesen besonders wichtig ist), doch manchmal sind wir doch recht ratlos. Wir googeln Medikamente, Therapien, Nebenwirkungen, Lebenserwartung – und nun auch Demenz. Die Stubenreinheit unserer Katze war bislang bemerkenswert. Immerhin hat sie uns unmittelbar nach der Verrichtung ihres Geschäfts Bescheid gegeben, damit wir das Katzenklo umgehend sauber machen können. Davon kann nun keine Rede mehr sein. Vielmehr streunt sie durch die Räume und lässt ihre Hinterlassenschaften da, wo sie gerade steht. Wir gehen derzeit weder im Dunkeln noch barfuß durch die Zimmer. Á la longue ist dieser Zustand nicht haltbar.

Die ganze Familie sucht nach einer Lösung. An unserer Seite unser Weggefährte und Tierarzt seit vielen Jahren. Diabetes und Demenz bei der Katze, damit hatten wir nicht gerechnet. Erstere ließ sich recht einfach mit einem Blutbild abklären, Zweiteres ist hingegen schwieriger zu diagnostizieren. Demenz, so lese ich, ist eine häufige Alterskrankheit und kann auch Haustiere treffen. Zumal die Lebenserwartung in der Vergangenheit nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Haustier (Pferd, Katze und Hund) gestiegen ist. Die Ursache von Demenz sind Eiweißablagerungen im Gehirn, die den Informationsfluss stören. Hinzu können weitere Krankheiten wie Arthrosen, Diabetes, Seh- und Hörprobleme, Nieren-, Blasen- und Lebererkrankungen sowie weitere Seniorenkrankheiten kommen, lese ich weiter.

Vor Demenz ist niemand gefeit, auch die Samtpfote nicht. Wir können sie aber mit geordneten Tagesabläufen unterstützen, in denen sie sich gut zurechtfindet. Dazu gehören viel Zuneigung, Ruhe, Routine, leicht zu erreichende Schlafplätze und Rückzugsorte. Katzen mit Freigang sollten nur sehr kontrolliert Ausgang genießen. Falls sie doch mal verloren geht bzw. vermisst wird, erleichtert ein Chip die Suche. Empfohlen werden mehrere Katzentoiletten, bei unserer führen sie nicht zum Erfolg. Was Cici immer mag, sind Streicheleinheiten und – nach einer Zeit des Rückzugs – ist sie nun auch wieder in unser Bett zurückgekehrt. Dass sie doch wieder unsere Nähe sucht, hat mich sehr berührt.

 

Typische Anzeichen von Demenz bei der Katze

Folgende Anzeichen können auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Zur medizinischen Abklärung ist immer ein Tierarzt zu konsultieren.

  • Katze jammert und maunzt viel, auch nachts.
  • Katze erkennt Bezugspersonen nicht mehr.
  • Katze wandert unruhig und ziellos umher.
  • Katze wird plötzlich unsauber.
  • Katze ist schreckhaft, scheu, ängstlich.
  • Katze zieht sich zurück.
  • Katze findet sich nicht mehr zurecht.
  • Katze ändert ihr Fressverhalten.
  • Katze vernachlässigt die Fellpflege, wirkt struppig.
Schlagworte: Alter / Geriatrie / Katze / Verhalten

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