10 Tipps fürs Turnier
- Die richtige Begleitperson
Für einen ruhigen und stressfreien Turniertag braucht es jemanden, der den Turnierablauf kennt. Ein Begleiter, der Start- und Uhrzeiten im Blick hat, letzte Handgriffe vor dem Start übernimmt und die Aufgabe kennt, um sie gegebenenfalls anzusagen, ist Goldes wert. Gute Geister, die am Turnier mit dabei sind, braucht jeder. Es sind oft die Kleinigkeiten, die im letzten Moment noch Stress auslösen. Es ist wichtig, dass jemand da ist, der die Gamaschen runternimmt sowie Trinkflasche, Taschentücher und Handtuch dabei hat.
Am Besten verinnerlicht man schon im Training wie der Ablauf sein wird und baut dies in die Vorbereitung ein. Der Reiter muss wissen wie lange das Pferd braucht, um locker zu werden. Das gibt Sicherheit. Da am Turnier aber eine andere Situation und Atmosphäre herrschen, trainiere ich zuhause auf verschiedenen Plätzen und übe auch schon mal unter Zeitdruck oder lege eine Schrittpause länger an. Schließlich muss auch das Pferd lernen, flexibel zu reagieren.
Mit dem zielgerichteten Training soll die Prüfung, die ich am Turnier reiten will, ohne Überforderung möglich sein. Wenn ich zuhause schon das Gefühl habe zu scheitern, muss ich erst noch ein wenig üben. Eine solide Vorbereitung braucht eben Zeit. Unsicherheiten verunsichern auch das Pferd.
Die Zeit spielt nicht nur vor dem Turnier eine Rolle, sondern auch am Turnier. Rechtzeitig wegzufahren, den Zeitplan laut Ausschreibung zu kennen, Distanzen zu berechnen – all das gehört zu meiner Planung. Das Pferd ist tipptopp ausgerüstet, die Startnummer befestigt, die Zöpfe sind geflochten. Selbst ordentlich angezogen auf den Abreiteplatz zu kommen und saubere Handschuhe (Reservepaar einpacken!) verhindern Stress in letzter Minute.
Auf der sicheren Seite ist, wer die Aufgabe beherrscht. Es empfiehlt sich regelmäßig Teile aus der Aufgabe zu reiten, schwierige Passagen öfter zu üben und zwischendurch mal eine ganze Aufgabe durchzureiten. Sich alleine auf die Ansage zu verlassen ist nicht ratsam. Es kann passieren, dass man eine fremde Stimme nicht gut versteht, in der Aufregung nicht aufpasst oder einfach der Wind die Worte verweht. Aus dem Gedächtnis zu reiten ist zudem eine Übung für spätere höhere Klassen ist, in denen die Aufgaben ohnehin auswendig geritten werden müssen.
- Die Anforderungen in der Prüfung
Was alle Richter sehen wollen, sind angemessene Benehmen und ein gepflegtes Auftreten von Reiter und Pferd. Sie erwarten Pferde, die vertrauensvoll an die Hand herantreten, dabei Takt und Schwung zeigen und geradegerichtet sein. Die feine Hilfengebung wie das gefühlvolle Mitschwingen und der Sitz des Reiters fließen in die Gesamtbeurteilung ebenso ein wie die Ausführung der Lektionen.
Jede Aufgabe startet mit der Glocke, beginnt aber erst mit dem Einreiten. Ertönt die Glocke während der Aufgabe, gibt es dafür immer einen Grund. Ursache für ein Abläuten können Verreiten, Gamaschen (dürfen abgenommen werden), Lahmheit oder eine falsche Ausrüstung sein. Im Zweifel darf der Reiter selbstverständlich den oder die Richter fragen.
Das Einreiten erfolgt nach dem Glockenzeichen, der Gruß wird im ruhigen Halten mit der rechten Hand ausgeführt. Geht es nach dem Gruß bei C auf die rechte Hand, soll das Pferd idealerweise beim Einreiten, spätestens aber beim Anreiten nach dem Gruß schon korrekt auf die rechte Hand eingestellt sein. Mit korrekten Wendungen, der Klasse entsprechenden Biegung und exakter Linienführung lässt sich ebenfalls punkten. Die Gelassenheit in den Übergängen, keine abrupten Haltparaden und williges, diagonales Rückwärtstreten ohne Abkippen des Kopfes sind weitere Beurteilungskriterien. Überfallsartige Hilfen ohne Vorbereitung, mit Widerstand oder gar aufgerissenen Mäulern sollen vermieden werden. Richterin beurteilen am liebsten zufriedene, gut vorbereitete Pferde.
- Verschiedene Umwelteinflüsse
Es liegt in der Natur einer Veranstaltung, dass Trubel herrscht. Das ist auch am Turnier so. Pferde bereitet man am besten darauf vor, indem man sie daheim nicht abschirmt. Bewegung und Außeneinflüsse rund ums Viereck sind heutzutage ganz normal. Pferde, die auf die Koppel geführt werden, Kinder, Hunde, Traktoren, Autos, Schirme, Besen – in manchen Reitställen ist einiges los. Am Turnier ist es nicht anders.
Die Corona-Pandemie bringt neue Regeln und besondere Anforderungen an Veranstalter, Teilnehmer und Funktionäre. Abstandsregeln, Bestimmungen (Ausschreibung lesen!), Informationen (Meldestelle), Flugblätter, Folder, Masken und Desinfektionsbehälter beeinflussen das aktuelle Turniergeschehen. Die „Siegerehrung neu“ bedeutet, dass die Reiter*innen sich ihre Schleifen und Pokale formlos beim Siegertisch abholen, keine Hände mehr geschüttelt werden und Gratulationen allenfalls aus dem Lautsprecher kommen.