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Wasserhund, nasser Hund

Die Zeichen stehen auf Badespass. Damit das Nass für Hund und Herrchen bzw. Frauchen zum Vergnügen wird, gibt es einiges zu beachten.

Nicht jeder Hund ist so begeistert von Wasser wie meine Labradors oder mein Rottweiler, vor vielen Jahren meine erste Hündin. Die Rottweilerin ist mir doch tatsächlich mal aus dem Autofenster gesprungen, um der Hitze zu entkommen und ein Bad im Erlauffluss zu nehmen. Vorweg, die Sache ist zum Glück glimpflich ausgegangen. Ich habe aber einen schönen Schrecken bekommen, als ich in den Rückspiegel geschaut habe und meine Rottweilerin fröhlich erhobenen Hauptes zum nahen Fluss getrabt ist. Der Verkehr war aus irgendeinem Grund zum Stillstand gekommen, der Tag war heiß und weil es zu einer Zeit war, wo Klimaanlagen noch nicht zur Standardausrüstung eines Auto gehört haben (also lange her ist), war das Fenster hinten offen. Immerhin gab es schon elektrische Fensterheber, auch für die rückwärtigen Türen. Passiert ist das auf der Uferpromenade des Bezirksstädtchens Scheibbs.

Ein Rottweiler war damals einfach ein Hund, kein Listenhund wie heute. Vielmehr ein sehr sanfter Hund, der – wie ein schwarzer Labrador mit brauner Maske – eher für Entzücken als Schrecken sorgte. Eben weil er so liebenswert war. So hat der Sprung aus dem stehenden Auto und das anschließende Bad im Fluss auch für Lachen und lustige Kommentare gesorgt. Der Schreck war mir dennoch in die Glieder gefahren und mir war als einzige gar nicht nach Lachen zumute.

Noch mehr Schreck erlebte ich allerdings ein paar Jahre später mit meiner ersten Labradorhündin. Die hatte ihre Begeisterung für Wasser definitiv in den Genen und war wirklich kaum zu halten, wenn es Gelegenheit für einen Sprung ins kühle Nass gab. Sie sprang zwar nicht aus dem Auto (die Fenster blieben geschlossen, wir hatten die Klimaanlage an), aber im Auto. Wenn wir in die Nähe unseres Lieblingssees im Salzkammergut kamen, schlief sie tief und fest bis zur Autobahnabfahrt. Auf der Landstraße Richtung See wurde sie kribbelig und am See angekommen galoppierte sie über den Steg und hechtete mit einem gewaltigen Sprung hinein. Sie schwamm und schwamm vor sich hin und kam nur aus dem Wasser, wenn ihre Lippen schon fast blau waren wie bei einem kleinen Kind, das ebenfalls erst dann aus dem Pool oder See klettert, wenn es bibbert und mit den Zähnen klappert.

Wir lernten unseren Hunden mit zunehmender Konsequenz erst ins Wasser zu springen, wenn die Erlaubnis dafür kam. Das funktioniert bis heute gut. Nur einmal hatte ich die Strömung unterschätzt und der Labradorin den Sprung in einen kühlen Fluss gestattet, der eigentlich ein regulierter Kanal mit unglaublichem Sog war. Tatsächlich hat sie es nur mit letzter Kraft ans betonierte Ufer geschafft, wo ich sie zum Glück zu fassen bekommen habe. Das war wirklich knapp und seither bin ich extrem vorsichtig, wenn es um den Badespass des Hundes geht.

Ich bevorzuge ruhige Gewässer mit klarem Wasser und flachen Ufern. Am liebsten solche, wo der Hund auch ein Stück gehen kann und nicht gleich losschwimmen muss. Ich habe immer Handtücher im Auto, um den Hund abzutrocknen, insbesondere die Ohren, die zu Entzündungen neigen. Im Frühling und Frühsommer achte ich außerdem auf kurze Wassereinheiten. Unsere Labradordame wie auch ihr Bruder hatten in jungen Jahren die sogenannte Wasserrute nach dem zu langen Aufenthalt im zu kalten Wasser. Die Wasserrute ist eine Erkrankung mit starken Schmerzen, von der häufig Hunde betroffen sind, die intensiv arbeiten oder eben in kaltem Wasser schwimmen. Sie trifft besonders Rassen wie Pointer, Setter, Beagle und Retriever und zeigt sich durch eine charakteristische Schwanzhaltung. Die Rute ist dabei ein paar Zentimeter gerade vom Körper weg gestreckt, knickt dann ab und hängt schlaff herunter.

Es gibt also einiges zu beachten, um dem Hund ein gesundes Wassererlebnis zu ermöglichen. Die Zusammenfassung gibt es anschließend in der Tabelle. IROSTOL® eignet sich übrigens auch in der Schwimmsaison hervorragend zur Unterstützung für einen gesunden Hund und glänzendes Fell.

 

Photo by Marcus on Unsplash

10 Tipps für den Hund im Wasser

  • Vergewissern Sie sich, dass das Gewässer ungefährlich ist.
  • Strömung, Sog, Strudel können zu tödlichen Fallen werden.
  • Zeiteinheiten im Wasser der Kondition des Tieres anpassen.
  • Wassertemperatur beachten.
  • Hineinspringen ist einfach, der Hund braucht aber auch einen Ausstieg.
  • Schwimmen kostet Kraft!
  • Den Hund gut abtrocknen, um Entzündungen in Hautfalten oder Ohren zu vermeiden.
  • Achtung! Pralle Sonne am Ufer kann den Hund überhitzen.
  • Für ausreichend Schatten und Pausen sorgen.
  • Nicht nur Schwimmen erfrischt, auch das Laufen im Wasser kühlt.
Schlagworte: Fell / Hund / Schmerzen / Wasser / Wissen

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