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Schneekoppel vs Gatschauslauf – wie unsere Pferde dem Boden trotzen und dabei gut durch den Winter kommen

Dieser Winter fordert uns Pferdebesitzer. Während in Kärnten und Tirol Bauernhöfe und Pferdeställe eingeschneit und nicht mehr erreichbar waren, haben wir im Osten seit Wochen Matsch auf den Winterausläufen.

Kein Pferd will in einem Sumpf aus Matsch, Kot und Urin stehen. Mein Junger hat mich zuletzt verzweifelt angewiehert als er versehentlich hinausgestellt wurde. Ich nehme an, er stand die ganze Zeit am selben Fleck und hat gehofft, dass er bald wieder in seine trockene, saubere Box zurück und dort sein Heu knabbern darf. Seit diesem sehr berührenden Dialog, den er mit mir geführt hat, habe ich ihm versprochen, dass er nicht wieder im Matsch stehen muss. Ich habe ihm ein befestigtes Paddock organisiert, wo er jetzt zwar kürzer, aber dafür auf festem Untergrund steht. Und ich schwöre es, seitdem ist er zufriedener. Ich bin zwar eine leidenschaftliche Befürworterin von Freigang und Auslauf, aber man muss realistisch bleiben – es ist eben nicht immer und überall möglich, die Pferde auf endlose Koppelweiten zu stellen. Und ja, manchmal sind sie tatsächlich froh, wenn sie wieder in ihre Box gebracht werden.

Nicht, weil unsere Sportpferde degeneriert sind, sondern weil sie – ganz besonders in der Einzelhaltung – Wind und Wetter ungeschützt ausgeliefert sind, keine Herde haben, wo sie sich zusammenkuscheln können. Wenn sie dann auch noch die ganze Zeit im Matsch stehen und die Feuchte von unten nach oben kriecht, ziehen sie den trockenen Stall vielleicht doch dem stundenlangen Verweilen im Freien vor. Ganz nebenbei ist so mancher Winterboden für Bänder und Sehnen eine Zerreißprobe im Sinne des Wortes.

Nicht zu vergessen, dass bei langen Aufenthalten im Freien auch Raufutter und Wasser zur Verfügung stehen sollen. Das eine vermischt sich ungustiös mit dem Dreck, das andere fließt jahreszeitlich bedingt nicht, weil die Leitungen vor dem ersten Frost normalerweise abgedreht werden. Apropos Frost: wenn der quatschige Boden friert, wird es für die Pferde erst recht gefährlich. Denn dann ist es nicht nur rutschig, sondern auch holprig auf dem Auslauf. So träumen wir von tief verschneiten Winterwiesen, die sich, zumindest bei uns, einfach nicht einstellen wollen.

Dennoch frage ich mich, wie man beispielsweise in Osttirol mit den Umständen umgeht, wenn sich etwa der Schnee bis über die Stallfenster hinauf zur Dachrinne türmt, Koppelzäune unter den Schneemassen verschwinden und die Menschen nur ihre Häuser verlassen, um die Tiere mit dem Notwendigsten zu versorgen. Wenn Wege und Wälder so verschneit sind, dass keine Spaziergänge mehr möglich oder gar gefährlich sind. Wie bewegt man dort die Pferde? Im Stall? Auf der Zufahrt zum Hof?

Mit Wehmut erinnere ich mich an Winter wie früher, wo unser Stall im Wienerwald eingeschneit war (nie so wie in den Bergen) und auf den Forststraßen eine Schneedecke zum Traben und Galoppieren im Pulverschnee einlud. Und mit leisem Neid blicke ich gerade nach Kärnten, Tirol, Salzburg, ja sogar nach England, wo alle meine lieben Freunde Schneebilder posten. Pferde, Ponys, Schafe, Hunde und sogar Schweine tummeln sich glücklich im Schnee. Mark Todd kommt eingeschneit wie ein Polarforscher vom Training mit seinem Rennpferd zurück. Oliver Townend, Carl Hester und Amanda Brooks posten Winterwunderlandbilder von ihren Farmen aus dem tief verschneiten Königreich.

Eine Winterkoppel wie wir sie uns wünschen hat idealerweise einen fest gefrorenen Unterboden und darauf eine schöne pulvrige Schneeschicht, auf der die Pferde durch die weiße Pracht stoben können. Dabei laufen und buckeln sie sich den Rücken frei, rollen sich  im Schnee und lassen ihrer Lebenslust freien Lauf. Und sie pflegen im Schnee ihre Hufe bis in die letzte Ritze. Schnee poliert das Horn von außen. Von innen unterstützen Hoof Support Pellets mit ihrer reichhaltigen Formulierung aus Biotin, MSM, Mariendistel, Ginkgo und Spaltkörbchen das Wachstum der Pferdehufe. Für alle Pferde, die auf feuchtem oder matschigen Boden stehen, empfehle ich zusätzlich Fuderex Creme zum Schutz der Fesselbeugen und vor Mauke.

Foto: © Nikola Johnny Mirkovic on unsplash

Schlagworte: Bewegung / Haltung / Huf / Pferde / Winter

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