Cici liebt Pferdedecken, besonders die ungewaschenen. Die stinken so schön. Wenn gerade keine Pferdewäsche herumliegt, kuschelt sie sich gerne in getragene Rugby-Shirts.

Ich kann nicht behaupten, dass wir nicht gewarnt wurden. Denn schon bei der Übergabe hat die Cousine, die ihr zwischenzeitlich Quartier gewährte, davor gewarnt, dass die Katze – damals noch recht scheu – gerne die Waschküche im Keller aufsucht und sich in Schmutzwäsche kuschelt. Bevorzugt in jene der Männer nach dem Sport. Im Badezimmer hat sie sich, kaum bei uns angekommen, gleich im Wäschekorb versteckt. Der schien ihr wahrscheinlich vertraut.

So richtig glücklich war sie dann, als ich erstmals mit Pferdedecken nach Hause kam. Die sind weich und kuschelig, man kann sich gut darin verstecken und im Idealfall riechen sie. Der Pferdegeruch hat es unserer Cici angetan. Unlängst lag ein Stoß Schabracken zwei Tage (!) im Vorzimmer, weil ich die Katze nicht von diesem, ihrem aktuellen Topplatz vertreiben wollte. Wer mit Tieren lebt, darf echt nicht pingelig sein. Irgendwo sind immer Haare oder Pfotenabdrücke. Ein nasser Hund kann in einem Wohnraum auch ganz schön stinken. Irgendwann mussten die Schabracken, die nun auf einer Seite voller Pferdehaare und auf der anderen voller Katzenhaare waren, doch in die Waschmaschine.

Erleichtert waren nicht nur die Familie, sondern auch der Hund, der endlich wieder gefahrlos durch das Vorzimmer gehen konnte. Unsere Kampfkatze Cici hat ihr Revier auf den Schabracken mit allem Nachdruck verteidigt. Nur wenn die Luft rein war und niemand die Pferdedecken wegnehmen konnte, hat sie ihren Schlafplatz verlassen. Und unsere freundliche Labradorin wusste gar nicht wie ihr geschah, weil sie beim Vorbeigehen so böse angefaucht wurde.

Zum Glück wechseln die Lieblingsplätze unserer Katze. Ob das mit ihrer Stimmungslage, dem Mond oder der Jahreszeit zu tun hat, haben wir noch nicht herausgefunden. Jedenfalls nimmt sie sich jedes Recht da zu liegen, wo sie es gerade möchte. So erobert sie sich auch gerne Plätze in den roten Zonen. Also da, wo sie eigentlich gar nicht sein darf. Derzeit ist es der Kasten mit den warmen Winterpullovern. Die sind danach immer voller roter Haare. Hier kann sie stundenlang ausharren und zufrieden eingerollt blinzeln, wenn einer von uns vorbeigeht. Aber wehe, jemand schließt versehentlich die Kastentüre! Dann wird sie echt grantig und miaut so erbärmlich, dass die ganze Familie ausrückt, um sie zu befreien. Nicht Dank, Empörung ist uns sicher, wenn wir sie orten und befreien.