Mauke ist eine hartnäckige Entzündung der Fesselbeuge, die gut zu vermeiden ist. Es sind nur ein paar wesentliche Anforderungen, die hauptsächlich die Haltung betreffen.
Dem Pferd auf dem Titelfoto bin ich vor genau einem Jahr begegnet. Es wurde von der Koppel in den Stall geführt und ich habe den Pfleger gebeten anzuhalten, damit ich ein paar Fotos machen kann. Das arme Tier hatte hochgradige Mauke an beiden Hinterbeinen. Ich habe nicht ganz verstanden, wie eine Entzündung dieses Ausmaßes entstehen konnte. Denn an den Paddockböden kann es in diesem Stall bestimmt nicht liegen, die sind alle gut befestigt. Ebenso sind die Koppeln bestens gepflegt und werden selbst nach Regengüssen nicht gatschig und die Weiden werden ohnehin nur bei guten Bodenverhältnissen benützt.
Es kann also nur an den Umständen liegen, denen dieses Pferd ausgesetzt war. Und tatsächlich hatte der Besitzer es in diesem Fall zu gut gemeint. Weil das Pferd schon älter war und in der Sommerhitze zu angelaufenen Beinen neigte, hat er es regelmäßig abgespritzt. Schon beim Reiterpass lernt man, dass Fesselbeugen getrocknet werden sollen. Das ist in diesem Fall nicht passiert. Anstatt die nasse Fesselbeuge mit einem Handtuch gut abzutrocknen, hat das Wasser in der kleinen Mulde unter dem Fesselgelenk die Haut aufgeweicht. Erschwerend hinzugekommen ist die helle Pigmentierung unter dem weißen Fell. Ist eine Wunde in der Fesselbeuge erst mal entstanden, ist sie in der Regel sehr hartnäckig, denn die Haut ist an dieser Stelle bei jedem Schritt in Bewegung und heilt dadurch sehr schwer. Krusten reißen häufig auf. Die Wunde nässt. Außerdem kommen beim Reiten immer wieder Schmutz und Sand in die offene Stelle, was den Heilungsprozess erst recht verzögert.
Doch wie kommt es überhaupt zu Mauke? Ein Fesselekzem oder „Mauke“ ist eine Hautentzündung in der Fesselbeuge. Eine Therapie ist oft mühsam und dauert lange. Besonders betroffen sind Pferde mit dichtem Fesselbehang oder hautempfindliche Pferde. Mauke tritt das ganze Jahr über auf, besonders häufig jedoch in den Wintermonaten. Das liegt an den feuchten Bedingungen und witterungsbedingt gatschigen Ausläufen.
Zuerst kommt es zu einem Defekt in der Haut, der unauffällig sein kann. Jedoch können schon durch kleinste Verletzungen Bakterien eintreten, sich unter der Haut ausbreiten und sie schädigen. Durch diese Schädigung kommt es dann zu Rötungen, Wunden und offenen Stellen in der Fesselbeuge, oft verbunden mit Juckreiz. Im schlimmsten Fall entsteht eine Phlegmone (Einschuss).
MERKE: Mauke ist durchaus schmerzhaft für das Pferd und muss immer behandelt werden!