BewegungsapparatPferde

Lockdown im Pferdestall – das Pferd nach der Trainingspause wieder auftrainieren

Der Aufbau nach einer Trainingspause des Pferdes ist sehr individuell und soll für Pferd und Reiter möglichst stressfrei bleiben.

Nicht immer sind es Verletzungen wie zuletzt der Koppelunfall meines Sechsjährigen, die uns eine Trainingspause auferlegen. Es gibt bessere Anlässe – etwa eine kleine Auszeit außerhalb der Turniersaison (das war früher gang und gäbe) oder ein Urlaub ohne das Pferd in Beritt zu geben. Es gibt aber auch weitaus schlechtere Anlässe für Reitpausen. Verletzungen und Erkrankungen etwa. Derzeit beobachte ich die steigenden Coronazahlen und die damit einhergehende Einschränkungen mit großer Sorge. Ein neuerlicher Lockdown im Pferdestall ist ein Szenario, das leider möglich ist.

Doch zurück zu den Tagen nach der Verletzungspause. In der aktuellen Situation fällt der Trainingsstart recht erfrischend aus. Die sonnig-milden Herbsttage an denen wir zusammen durchs Gelände gebummelt sind, wurden von klamm-kalten Nebeltagen abgelöst. Allein die Temperatur kann einem aufgeweckten Jungpferd genügend Anreiz sein, um die eine oder andere Eskapade auszuhecken. Bisher haben wir es recht gut hinbekommen. Dennoch spüre ich als erfahrene Reiterin die Energie, die sich unter dem Sattel bündelt.

Meine vielen Jahre mit ganz unterschiedlichen Pferdetypen haben mir gezeigt, dass Pferde sich normalerweise recht gut in ihrem Ruhemodus zurecht finden. Sie kapieren schnell, dass ausgedehnte Spaziergänge am langen Zügel Kopf und Körper gut auslasten. Das ist schließlich in der Natur nicht anders. Wildpferde ziehen die gemütliche Wanderung im Schritt der Flucht im Galopp jedenfalls vor. Doch ist die Herde erst einmal in Bewegung, um beispielsweise vor einem Angreifer zu flüchten, geht die Post so richtig ab. Der Steppenboden bebt.

Die Spannung ist es auch, die uns beim Reiten am meisten beschäftigt. Gerade nach einer längeren Pause bewährt sich das „untertourige“ Reiten. Ich versuche dabei das Pferd mit möglichst langem, rundem Hals in die Losgelassenheit zu traben. Im Idealfall bietet sich ein schöner Hügel (ich habe leider keinen) an, den man bergauf traben kann. Dann ist die erste Luft schon durch die Steigung draußen. Die gebogene Linie dient der besseren Kontrolle. Manche Pferde sind anfangs etwas steifbeinig und müssen sich erst einlaufen. Das sollte man als Reiter akzeptieren. Der Bewegungsapparat heißt zwar Apparat, aber er ist dennoch keine Maschine. Mit dem lässigen Traben, wiederholten Schrittübergängen und Handwechseln kommt auch die Durchlässigkeit zurück.

Vor dem ersten Angaloppieren lege ich eine kleine Schrittpause ein, in der ich das Pferd strecken lasse. Auch im Galopp baue ich so wenig Spannung wie möglich auf – ich übe lediglich den notwendigen Druck aus, um das Pferd vor dem Bein zu haben. Das ist dewegen so wichtig, damit die (aufgestaute) Energie schön nach vorne fließen kann. Halte ich das Pferd zu fest, explodiert es, denn irgendwo muss die Energie ja hin. Das Pferd geht sprichwörtlich in die Luft, um Spannung loszuwerden.

Ich bin immer gut damit gefahren, es langsam anzugehen. Man verpasst auch nichts, denn die Ausbildungskurve geht sowieso nie konstant nach oben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Pferd nach einer Auszeit oft aufnahmefähiger und motivierter ist als davor. Bevor mein Junger in der Aufbauphase zu heiß wird, beende ich die Trainingseinheit. Dann gehe ich nach der Arbeit noch eine Schrittrunde im Gelände (siehe Foto). „Zügel an der Schnalle“ versteht mein Pferdebub als klare Ansage zum Bummeln. Das funktioniert prima. Dass er dazu die Sicherheit des Reiters braucht, versteht sich von selbst.

TIPP: Im Zweifel an mir selbst, habe ich einen furchtlosen jungen Bereiter, der sich völlig unbeeindruckt auf jedes noch so überdrehte Pferd setzt. Den furchtlosen Bereiter lege ich allen ans Herz, die sich – aus welchem Grund auch immer – selbst nicht mit jeder Kapriole ihres Pferdes herumschlagen wollen. Schließlich will ich als Pferdebesitzer mittleren Alters lediglich eine gute Beziehung zu meinem Pferd haben. Mutproben gehören nicht mehr in mein Repertoire. Misstrauen, Unsicherheit oder gar Angst können Pferd-Mensch-Beziehung ganz schön vergiften.

Apropos Vergiften: Um das Pferd – und insbesondere seinen Leber- und Nierenstoffwechsel – in der Regeneration optimal zu unterstützen, empfehlen Tierärzte Rascave Heparen von NutriLabs. Es fördert die Neutralisierung freier Radikale, die sich während Krankheiten, bei oxidativem Stress und in Genesungsphasen rasant vermehren können. Das kann die Entgiftungsfunktionen des Pferdekörpers schnell überfordern. Darum ist es sinnvoll Leber und Nieren während der Regeneration zusätzlich zu unterstützen. Bedarf und Dosierung des Nahrungsergänzers sollten durch ein vorangegangenes Blutbild ermittelt werden.

Rascave Heparen enthält Bioflavonoide, Extrakte aus Artischocke und Mariendistel, Lezithin, die Vitamine E, B1, B2, B6, Biotin, Nikotin, Fol- und Pantothensäure. Artischocke und Mariendistel fördern den Leberstoffwechsel, Gelbwurz und Rosamarin unterstützen die Neutralisierung freier Radikale. Brennnessel regt den Stoffwechsel an und wirkt reinigend. Löwenzahn und Süßholzwurzel fördern die Lebertätigkeit.

Schlagworte: Aufbau / Bewegung / Entgiftung / Pferde / Stress

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