BewegungsapparatPferde

Zeitumstellung im Pferdestall

Die Uhren wurden auf Winterzeit gestellt. Und die Wiesenkoppeln sind nun endgültig geschlossen. Welche Auswirkungen das für Pferd und Reiter hat, konnte ich in den letzten Tagen erleben.

Ich gehöre zum Glück jener privilegierten Gruppe von Menschen an, die tagsüber reiten. Schreibarbeit lässt sich praktisch zu jeder Tageszeit und nahezu überall erledigen. Hierzu braucht es lediglich Ideen für Geschichten, Interviewpartner oder spontane Geistesblitze. Reiten kann ich nur da, wo meine Pferde stehen. Es sind 40 Minuten hin in den Stall und auch wieder zurück. Das bedeutet, dass ich überdurchschnittlich viel Zeit im Auto verbringe – immerhin nicht mehr als im Sattel, aber doch stolze eineinhalb Stunden täglich. Die Zeit ist nicht ganz verloren, weil mir bei der Fahrt viele Gedanken durch den Kopf gehen und dabei Geschichten entstehen.

Wenn ich also vormittags in den Stall komme, ist es hell. Hurra! Diesen Herbst ist noch dazu ziemlich hell, weil er sehr freundlich ist, wir viel Sonne haben, blutrote Sonnenuntergänge (abends) und golden leuchtende Herbstwälder. Ich reite immer noch gerne auf dem Reitplatz und angesichts der Farbenpracht am allerliebsten ins Gelände. Selbst wenn es nur eine Koppelrunde zum Abgehen wird, es zieht mich einfach hinaus. Ausritte im Herbst sind super – insektenfrei, hitzeerträglich und unter der Woche besonders entspannt, weil es dann so ruhig ist im Wald. Keine Wanderer, Spaziergänger, Pferdespazierführer und Reiter aus der Umgebung kreuzen unseren Weg. Wir bummeln dahin, meine Mitleiterin und ich, und reden über die Zeitumstellung. Ob die den Tieren zu schaffen macht? Bei unseren Pferden ist es ja „nur“ die Fütterungszeit, die um eine Stunde zurück rutscht. Das halten Pferde recht gut aus, weil sie ohnehin rundum die Uhr knabbern was da ist, reichlich Heu und Stroh. Die Kuh mit ihrem vollen Euter spürt diese Stunde sicher.

Für berufstätige Reiter mit fixen Arbeitszeiten ist die Stunde schlicht verlorene Reitzeit. Der Sprung von der Dämmerung zur stockfinsteren Nacht ist eine Stunde früher und ziemlich gewöhnungsbedürftig. Plötzlich ist man auf die Halle oder einen beleuchteten Außenplatz reduziert. Es kann sich sehr finster anfühlen, wenn der Platz zwar ausgeleuchtet ist, aber rundherum das Gelände in tiefer Finsternis verschwindet. Auch der Weg zwischen Halle und Stall ist manchmal recht spooky, etwa, wenn der Zeitschalter der Außenbeleuchtung ausgerechnet dann abschnappt, wenn man sich genau in der Mitte der beiden Lichtschalter befindet und auf die Augen seines Pferdes verlassen muss. Die sehen ja bekanntlich besser und nehmen darum auch Gespenster viel früher wahr als wir unscheinbaren Menschen mit unseren bescheidenen Sinnesorganen.

Tagsüber zu reiten ist also goldrichtig. Die Hallensaison holt mich ohnehin noch früh genug ein. Spätestens wenn der Wind zum Sturm wird und / oder die Nässe von oben wie von unten kommt bleibt auch mir nichts anderes übrig als der Weg in die Halle. Jetzt geht es erst einmal noch viel raus in die Natur. Apropos raus: Für alle Pferde auf der „Nachmittagskoppel“, das ist bei uns im Stall die Koppelzeit von 14 bis 17 Uhr, wird es bisweilen schon knapp mit dem Licht. Letzthin waren die Pfleger säumig beim Reinholen der Pferde, da haben einige Vierbeiner im Dunklen ausharren müssen.

Mit dem Ende der Wiesensaison ändert sich auch der Boden, auf dem die Pferde stehen. Der Schotter, so klagt mein Schmied, sei nicht das Gelbe vom Ei. Er würde Erdböden dem befestigten Paddockboden vorziehen, weil die Hufe dort nicht so austrocknen würden. Ich persönlich habe mit „sauberen“ Paddocklösungen kein Problem, weil ich Gatschkoppeln zutiefst ablehne – aus ästhetischen, hygienischen und praktischen Gründen (Dreck!). Meine Pferde haben Glück, weil sie auf Paddocks stehen, die zwar befestigt sind, aber dennoch etwas erdig, also kein Matsch, kein Schotter. Hier könne der Huf „gut atmen“ und ein wenig Dreck auf der Sohle schade nicht, ganz im Gegenteil, lobt mein Schmied und ist zufrieden.

Meine Pferde haben glücklicherweise gutes Hufmaterial. Das ist nicht bei allen Pferden gleich. Für jene Equiden, die nicht so gute Hornqualität haben, empfiehlt sich die Gabe von Biotin. Wir bei NutriLabs bieten Biotin flüssig als Futterzusatz für eine optimale Grundversorgung an. Es unterstützt mit seiner abgestimmten Formel nicht nur das Hufwachstum, sondern auch die Leber mit MSM, Methionin, Zink, Biotin, Mariendistel-, Rosmarin-, Ingwer- und Süßholzwurzelextrakt.

Schlagworte: Bewegung / Haltung / Huf / Pferde / Wissen

Nächster Beitrag