Pferde

Zeit der Trennung

Der Herbst ist die Jahreszeit der Trennung. Zumindest bei Stuten und Fohlen steht nun der erste große Einschnitt im Pferdeleben bevor. Die Knirpse sind zwar noch lange nicht erwachsen, aber mit etwa sechs bis acht Monaten werden sie von ihren Müttern getrennt. In der Natur bleiben Stute und Fohlen etwas länger zusammen, der Abschied ist nicht ganz so radikal. Doch auch dort bedeutet die Trennung Stress für das Pferdekind.

Fohlen sollen idealerweise im sozialen Gefüge einer Herde aufwachsen. So sehr in den ersten Tagen nach der Geburt die Mutterstute ihr Fohlen prägt, so wichtig ist auch der Einfluss der anderen Herdenmitglieder. Nach der Prägephase helfen oft mehrere Stuten bei der Erziehung zusammen. Besonders bewährt hat sich die Integration nicht tragender Stuten in die Mutterstutenherden. Diese sind als Tanten und Gouvernanten wichtige Bezugspferde für die Fohlen und nehmen beim Abnabelungsprozess von der Mutterstute eine bedeutende Rolle ein.

Denn während die Natur einen etwa doppelt so langen Zeitraum vorsieht, um die Fohlen von ihren Müttern zu entwöhnen, und dies auch wesentlich behutsamer vor sich geht, müssen unsere domestizierten Pferde sich im Alter von etwa sechs Monaten deutlich jünger und sehr abrupt von ihren Müttern lossagen. Damit verlieren sie auf einen Schlag ihre Nahrungsquelle sowie die Fürsorge und den Schutz der Mutter. Geht ihnen die gesamte Herde auf einen Schlag verloren, so wäre das in der Natur ihr Todesurteil. Kein Wunder, dass die kleinen Pferde Stress haben.

Stress pur

© Robert Hoffmann / unsplash

Für die Fohlen beginnt nach dem Absetzen eine fordernde Zeit, denn die Entwöhnung von der Mutter verursacht in der Tat extremen Stress. Im Rahmen einer Studie von Dr. Christine Aurich und ihrem Team am Graf-Lehndorff-Institut der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde diese Phase im Leben des jungen Pferdes genau beobachtet und analysiert. Folgende Erkenntnis wurde gewonnen: Egal wie die Trennung passiert, die damit verbundene Belastung ist enorm. Doch am besten werden Fohlen in der Gesellschaft ihnen vertrauter Stuten mit der Situation fertig. Das Forschungsteam um Christine Aurich hat jene Gruppe, in der Stuten im Fohlenstall verblieben sind, mit zwei weiteren Gruppen verglichen. Die zweite Fohlengruppe wurde radikal sich selbst überlassen, bei einer anderen Vergleichsgruppe haben die Forscher Tag für Tag zwei Mütter entfernt, bis die Fohlen allein waren. Als sanfteste Methode hat sich eindeutig jene Trennungspraktik mit den Tantenstuten herausgestellt.*

Unmittelbar nach der Trennung war die Konzentration von Stresshormonen im Speichel der Fohlen gleich hoch wie die von Pferden beim Transport – einer ebenfalls äußerst belastenden Situation für Pferde. Beim Fohlen zeigt sich der Stress durch Wiehern, Umherlaufen und Gewichtsverlust. Wenn während dieser Zeit in der Aufzucht vertraute Pferde in der Gruppe verbleiben, beruhigen sich die Jungtiere deutlich schneller und legen auch bald wieder an Gewicht zu.

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Foto: © Alex Blajan / unsplash

*Quelle: Der Artikel “Behavioral and physiological responses of young horses to different weaning protocols – a pilot study” von Regina Erber, Manuela Wulf, Sandra Rose-Meierhöfer, Mareike Becker-Birck, Erich Möstl, Jörg Aurich, Gundula Hoffmann und Christine Aurich wurde am 29. August 2011 in der Zeitschrift “Stress” veröffentlicht.

Schlagworte: Aufbau / Fohlen / Stress / Stute

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