Mit dem ersten Schnee kommt der Übermut. Wie wir unsere Hunde gut über den Winter bringen, ist in den Tipps nachzulesen.
Alle Hunde in meinem Umfeld – und das sind ziemlich viele – freuen sich wie verrückt über Schnee. Über den zweiten genauso wie über den ersten, der hier in der Stadt meistens viel zu kurz liegen bleibt und dann nichts als Streusplitt, Matsch und die Sehnsucht nach einer richtigen Schneedecke hinterlässt. Wie es aussieht kommt letztere gerade auf uns zu. Auf uns in der Osthälfte Österreichs, wohlgemerkt. In Vorarlberg schneit es schon seit Stunden heftig und heute Nacht soll es auch hier beginnen.
Das könnte bedeuten, dass morgen früh fluffiger Schnee die Gehsteige bedeckt, wir vom unbarmherzigen Geräusch des Schneepfluges geweckt werden und der Hund endlich ein paar Momente durch die weiße Pracht fetzen kann, bevor Kies oder Salz den Pfoten zusetzen.
Frischer Schnee ist dann perfekt, wenn es kalt genug ist, damit er auch liegen bleibt. Kälte bedeutet für viele Hunde(-rassen) dass es ungemütlich wird. Besonders kleine Hunde und Modelle mit feinem Fell frieren bei niedrigen Temperaturen leicht. Wenn es gegen Null Grad geht, wird es für die meisten Hunde ziemlich frisch. Ab minus sieben Grad, so sagt man, betrifft es auch die robusteren Rassen – besonders, wenn sie lange Zeit im Freien sind.
Dass meine Labradorin einen Mantel braucht, ist dem langen Liegen in der Reithalle geschuldet. Sie schätzt auch ihre Unterlage sehr, denn der Boden ist kalt und ein paar Pferde lang beim Training zuzuschauen erweist sich als ermüdend bis erfrierend. Überhaupt muss ich mir die Tage, an denen sie mitkommt, sehr gut einteilen. Denn allzu lange möchte sie nicht ausharren, das hat sie schon des öfteren mitgeteilt. Allerdings ist sie mit Winterspaziergängen durch die Gassen auch nicht immer zufrieden.
Die Labradordame tritt nicht besonders gerne in aufgeweichte Grünstreifen, und sie mag keinen Streusplitt auf den Gehsteigen. Das hat zur Folge, dass sie bisweilen den Bordstein entlang balanciert. Spät in der Nacht, zeitig in der Früh und in kaum befahrenen Gassen gehen wir auf der Fahrbahn. Dort ist es meistens sauber und folglich die Pfoten (und meine Schuhe) schonend. Besonders empfindliche Hunde tragen mitunter kleine Hundeschühchen. Soweit ist die Labradorin noch nicht.
Dennoch ärgert mich, wenn das Streugut ewig liegen bleibt. Es ist nicht nur den Hunden gegenüber rücksichtslos, sondern auch eine Zumutung für manche Menschen. Etwa für jene, die mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind. Sie können sich nur mühsam über den Kies fortbewegen und haben es dadurch noch schwerer als sonst von A nach B zu kommen. An den Schuhen bilden sich Salzverkrustungen und so manches Leder leidet sehr unter den Bedingungen, die uns die Winterdienste hinterlassen.
Wer schon mal Salzränder von den Schuhen geschrubbt hat, kann sich ausmalen, dass genau diese ebenso auf den Pfoten unserer Vierbeiner haften. Die Folgen sind wunde Ballen, entzündete Zehenzwischenräume und Hautverletzungen. Wie wir unsere Hunde in der kalten Jahreszeit unterstützen können, ist im Kasten nachzulesen.
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